You are using an outdated browser. Please upgrade your browser to improve your experience.
Article | 07 March 2024 | Deutsch
Die Hoffnung auf eine geldpolitische Lockerung im März ist geschwunden. Die US-Notenbank und die Europäische Zentralbank deuteten zwar an, dass Zinssenkungen noch in diesem Jahr möglich sind, betonten aber, dass es für so einen Schritt noch zu früh sei. Derweil hat die Bank of England die Warnung aufgehoben, dass die Zinssätze erneut die Prognosen übersteigen könnten.
Die Gesamtinflation hat sich im Januar abgeschwächt, aber das Risiko eines erneuten Anstiegs bleibt bestehen. Die durchschnittlichen Stundenlöhne in den USA stiegen im Januar, und auch das Beschäftigungswachstum fiel weitaus stärker aus als erwartet. Zudem wurden die Beschäftigungszahlen für November und Dezember nach oben korrigiert.
Chinesische Aktien legten im Laufe des Monats zu. Ein Grund war die wachsende Erwartung, dass auf dem Nationalen Volkskongress im März weitere Stimulierungsmaßnahmen angekündigt werden. Die hohen Konsumausgaben während des Mondneujahrsfestes trugen ebenfalls zur Verbesserung der Marktstimmung bei.
Globale Aktien legten deutlich zu, wobei der MSCI All Countries World Index einen Anstieg von 4,29 % verzeichnete. Chinesische Werte erzielten den stärksten Monatsgewinn seit November 2022 (MSCI China Index: +8,59 %), während sich japanische Aktien ebenfalls sehr positiv entwickelten: Der Nikkei 225-Index übertraf den Höchststand von 1989 und verbesserte sich im Monatsverlauf um 7,98 %. Auch für US-Aktien war der Februar ein starker Monat. So legten der S&P 500 und der Nasdaq Composite um 5,34 % bzw. 6,22 % zu, und beide Indizes schlossen den Monat auf Rekordhöchstständen ab. Europäische Titel zogen ebenfalls an und erreichten den höchsten Stand seit Januar 2022, blieben jedoch hinter dem Wachstum der anderen Märkte zurück. Der STOXX Europe 600 Index gewann nur 1,98 %.
Globale Anleihen gaben etwas nach, da die Zentralbanken die Hoffnungen auf baldige Zinssenkungen zerstreuten. Die Rendite der zehnjährigen US-Schatzanleihe stieg zum Monatsende um 29 Basispunkte auf 4,24 %, während die Rendite der zehnjährigen deutschen Bundesanleihe um 24 Basispunkte auf 2,42 % kletterte. Unternehmensanleihen mit Investment-Grade-Rating entwickelten sich ebenso wie Staatsanleihen rückläufig, während Hochzinsanleihen insgesamt besser abschnitten, da ihre höheren Kupons Verluste aus den fallenden Kursen abfederten.
Der US-Dollar wertete im Februar auf, unterstützt durch Daten, die die Widerstandsfähigkeit der US-Wirtschaft und des Arbeitsmarktes belegen. Insgesamt legte der Greenback gegenüber dem Euro um 0,38 % und gegenüber dem japanischen Yen um 2,39 % zu. Die japanische Zentralbank hielt an ihrer ultralockeren Geldpolitik fest, sieht sich jedoch zunehmendem Druck ausgesetzt, die Zinssätze anzuheben und von der derzeitigen Steuerung der Zinskurve abzurücken.
Der Preis für Rohöl der Sorte Brent stieg um 2,34 % und lag zum Monatsende bei 81,95 USD, da die Anleger die Hoffnung auf einen Waffenstillstand im Israel-Konflikt gegen die Befürchtung abwägten, dass einige Nicht-Opec-Länder (OPEC+) ihre Produktionskürzungen ausweiten könnten. Der Goldpreis gab indessen leicht nach und sank kurzzeitig unter die Marke von 2.000 USD pro Feinunze, stieg aber bis zum Monatsende wieder über dieses Niveau.
Die Volatilität ging im Laufe des Monats zurück, und der VIX-Index beendete den Monat 6,6 % niedriger bei 13,4 Punkten. Er blieb damit unter der 20-Punkte-Marke, die üblicherweise als Indikator für Marktstabilität gilt.
JPMorgan Asset Management und State Street Global Advisors bestätigten, dass sie sich aus der Anlegerinitiative „Climate Action 100+“ zurückziehen, die darauf abzielt, Druck auf umweltverschmutzende Unternehmen auszuüben, damit diese ihre Kohlenstoffemissionen reduzieren. Auch BlackRock schraubt sein Engagement zurück. Die US-Vermögensverwalter sehen sich zunehmender Kritik von republikanischen Senatoren ausgesetzt, die der Öl- und Gasindustrie freundlich gesinnt sind.